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Berliner
Entomologhche Zeitschrift
(1875—1880: Deutsche Entomologische Zeitschrift).
Herausgegeben
von dem
Entomologischen Verein zu Berlin,
Vierzigster Band (1895).
Erstes Heft, S. I— II, 1 — 170. Ausgegeben Mitte Februar 1895.
Mit 3 Textfigureii.
Preis für Nichtmitglieder 6 Mk.
Berlin 1895.
In CommissioTi bei R. Friedländer & Sohn, Carlstrasse 11.
Alle die Zeitschrift betreifenden Briefe und Manuscripte sind an den Ztg. Vorsitzenden, Prof. Dr. W. Dönitz. Steglitz, Lindenstr. 27, zu richten.
Den Vereinsmitgliedern stehen zu Anzeigen über Kauf und Tausch 5 Zeilen gratis zur Verfügung, soweit es der Raum gestattet.
Anzeigen für den Umschlag nimmt entgegen und betreffs der In- sertions-Gebühren ertheilt Auskunft Bernhard Uache,
W. 8. Charlottenstr. 37 38.
Inhalt des ersten Heftes des vierzigsten Bandes (1895) der Berliner Entomologischen Zeitschrift.
Seite
Kar seil, F., Zur Situation I — II
Osten Sacken, C. R., Eristalis tenax in Chinese and
Japanese literature 142 — 147
— Contiibutions to the Study of the Li2ioneuridae Loew
(Blepharoceridae Loew, olini) 148 — 169
— Correction to 1113^ paper: Three Trochobolae etc. (Beii.
Ent. Zeitschr. 1894, p. 264) 170
Stein, Paul, Die Anthomyidengruppe Homälomyia nebst
ihren Gattungen und Arten 1 — 141
Vorstand des Berliner En 1 0 mologi s cheu Vereins für 1894.
Vorsitzender Herr Prof. Dr. W. Dönitz,
Steglitz, Lindi'Hstr. 27. Stellvertreter des Vorsitzenden „ Kammergerichtsrath F. Ziegler,
Berlin S.W. 1 1. Königgrätzerstr. 91. Schriftführer „ Eisenb -Betr.-Sekretair H. St ichel,
Berlin W. 57, Grunewaldstr. 118. Rechnungsführer „ Bernhard Hache,
Berlin W. 8, Charlottenstr. 37, 38. Bibliothekar und Redacteur . „ Privatdoceiit Dr. F. Karsch,
Berlin N.W. 5, Birkenstr. 75. . „ E. Brzozo wski ,
Beisitzer ß*^''^'" ^- 57- Culmstr. 9.
) „ H. Thiele,
' Berlin W. 35, Steglitzerstr. 7.
Sitzungen: Donnerstags Abends um 8'|2 Uhr, Kleine Kirchgasse 2/3 (U. d. Linden), Linden-Hotel.
Adolf Kricheldorff
Naturalien- und Lehrmittel-Handlune
Berlin S.
135. Oranien-Strasse 135.
Reichhaltiges Lager von europäischen und exotischen Lepi-
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dopteren, Coleopteren, lebenden Schmetterlingspuppen, präparirten Raupen, Hymenopteren, Orthopteren, Neuropteren, Dipteren, Heniipteren, Skeletten, ausgestopften Säugethieren, Vögeln, Vogel-Eiern, Nestern und Conchylien.
B e !• 1 1 n e r
Eiitoiiiologische Zeitschrift
(1.S75— ISSO; DpiitsoJio Eiitoinoloafsclip Zeitschrift).
Herausgegeben von dem
Entomologischen Verein zu Berlin
Vierzigstep Band (1895).
Erstes Heft redigirt von Dr. F. Karsch, ausgegeben Mitte Februar 1895;
zweites Heft ausgegeben Mitte Juli 1895; drittes und viertes Heft aus- gegeben Ende December 1895, 2.-4. Heft redigirt von Prof. Dr. W. Dönitz.
Mit 3 Tafeln. 1 Zinh'itzimg nnd 7 Tcrtßpvrcn.
\(\(\S^A
Berlin 1895. In Commissinn bei R. Fried Länder A^ Sobn,
Carlstrasse 11.
Inhalt (los vierzigsten Bandes (l<Si)5) der Berliner Entomologischen Zeitschrift.
Seite
Karsch, F., Zur Situation I — 11
Vereins-Angelegenlieiten I — III.
Sitzungsberichte für dcas Jahr 18i»4 (redig. von Dönitz) (1) — (lH)
A b h a n d 1 u n g e n : Becker, Tli., Dipterologische Studien II. Mit Tafel I und
1 Textfigur 171— 2(;4
— Dipterologische Studien III. Mit 3 Holzschnitten . . .'M."-) -M44
Brunner, Tomonotus Thoresiae sp. n 277
Huwe, Adolf, Verzeichniss der von Hans Fruhstorfer
während seines Aufenthaltes auf Java in den Jahren
1891 bis 1893 erbeuteten Sphingiden. Mit Tafel III. S.^jO— .H72
Nonfried, A. F., Coleoptera nova exotica 279 — P.r2
Osten Sacken. C. R., Kristalls tenax in Chinese and
Japanese literature 142 — 147
— Contributions to the study of the Liponeuridae Loew
(Blepharoceridae Loew) olim 148-l(i9
— Correction to niy paper: Three Trochobolae etc. (Berl.
Ent. Zeitschr. 1894, p. 2G4) 170
— Midas or Mydas? 84r)— 3.")0
— Supplement to my recent paper on Liponeuridae . . Böl — 8;')5 Rebe ur -Pasc hwitz, Canarische Insekten (Blepharis men-
dica und Hypsicorypha Juliae. Mit Tafel II und 1
Zinkätzung 2()r)— 27»!
Stein, Paul, Die Anthomyidengruppe Hoinalomyia nebst
ihren Gattungen und Arten 1 — 141
Nekrolog: W. Dönitz, Adolf Streckfuss f 378-374
Literatur .875 _ 880
Zur Situation.
Heft 4 des Jahrgangs 1894 der Yereins-Zeitsclirift konnte unge- achtet sehr frühzeitiger Inangriffnahme seiner künstlerischen Beigaben auch diesesmal zum Jahresabschlüsse niclit fertiggestellt werden; das ausschliesslich hymenopterologische Heft dürfte jedoch noch vor Ostern d. J. zur Ausgabe gelangen.
Heft 1 des Jahrgangs 1895, dipterologischen Inhalts'), erscheint hiermit seit 1889 wieder erstmalig — gleichwie in den Jahren 1886 bis 1888 — ohne Zeichnung eines Redacteurs; ich bin daher nicht allein den zahlreichen auswärtigen Vereins-Mitgliedern sowie den Abonnenten der Vereins-Zeitschrift, sondern auch denjenigen Berliner Mitgliedern, welche an den Vereinssitzungen nicht oder nur unregel- mässig theilnahraen, eine Erklärung für diese Veränderung schuldig.
Schon seit Jahren geben regelmässige Besucher der Vereins- Versammlungen ihrer Meinung unverhohlen Ausdruck, dass die Zeit- schrift in ihrer jetzigen (Jestalt ihnen nichts bietet und für si e werthlos ist; insbesondere Avird der Zuwachs kostspieliger Beilagen, welche das kleine Vereinsvermögen zu verschlingen droht, beklagt. Während der Jahre 1886 bis 1892 fand ich als Redacteur der Zeitschrift bei dem energischen Vereins-Vorsitzenden Eduard G. Honrath in der unentwegten Verfolgung des Bestrebens, die Vereins-Zeitschrift durch grösseren Umfang und durch reichere Ausstattung mit künstlerisch aus- geführten Zugaben in ihrer wissenschaftlichen und buchhändlerischen Bedeutung zu heben, eine kräftige Stütze und Honrath war mit mir der festen Ueberzeugung, dass der Verein, selbst bei augenblick- licher Preisgabe eines Theiles seines Baarvermögens nach Verlauf einiger Jahre seine Kosten wieder würde decken können. Seit Hon- rath's Tode stehe ich mit meinen Absichten allein und musste ich im vergangeneu Jahre, anstatt, wie vordem, als unbesoldeter Redacteur das Vertrauen der Majorität des vom Vereine gewählten
^) Die Kosten für seine in englischer Sprache verfassten Abhand- lungen hat wie früher Herr Baron Dr. C. K. Osten Sacken selbst äbernommen.
II
Vorstandes zu geniessen, meine Redactionsziele gegen den ausgesprochenen Willen der Vorstandsmehrheit durchsetzen, sah mich aber in Anbetracht der völligen Aussichtslosigkeit, im Jahre 189.') einen Vorstand vorzutinden, mit dem ich gemeinsam hätte arbeiten können, bereits im Hochsommer 1894 zur Abgabe der be- dingungslosen Erklärung gedrängt, eine ev. Wiederwahl als Re- dacteur der Vereins-Zeitschrift nicht anzunehmen. Aus dieser Erklä- rung ergab sich mit logischer Nothwendigkeit die zweite, auch das Amt eines Bibliothekars niederlegen zu müssen, falls bei den bevorstehenden Wahlen ein verantwortlicher Redacteur für die Vereins-Zeitschrift sich nicht finden sollte, weil nach den Vereinsstatuten es zulässig ist, dass im Nothfalle der Gesammtvorstand, zu welchem der Bibliothekar als integrierender Bestandtheil gehört, mit der Wahrnehmung der Redactions- Angelegenheiten betraut werden kann und ich im Vor- stande alsdann in eine unerquickliche Lage gerathen müsste.
Mit dem demnächstigen Erscheinen des Schlussheftes des neun- unddreissigsten Bandes (Jahrgangs 1894) der Berliner Entomologischen Zeitschrift beschliesse ich demnach meine Thätigkeit als Geschäfts- leiter der Zeitschrift des Berliner Entomologischen Vereins.
Berlin, im Februar 1895.
Privatdocent Dr. F. Kar seh.
Vereins-Angelegenheiten I.
Seit Juli V. J. traten dem Vereine bei:
a) als Berliner Mitglied: Herr Philipp Kreiling, Chemiker, N. G5, Antonstr. 3.
b) als auswärtige Mitglieder: Herr Dr. phil. Enzio Reuter in Helsingfors, Fredriksgatan 45, Finnland, „ Baron Walter v. Eothschild in Tring, Harts. England (als
lebenslängliches Mitglied) und , Julius Weiss, Weingutsbesitzer in Deidesheim, Rheinpfalz. c) Schriftentausch wurde vereinbart mit: Herrn Ernest Andre in Gray, Rue des Promenades 17. Haute-Saöne.
Verluste an seinem Mitgliederstand erlitt der Verein durch den Ende November v. J. erfolgten Tod des Herrn Baron Cajetan v. Felder, Excellenz, in Weidling b. Kloster- neuburg, und durch das Anfangs December stattgehabte Hinscheiden des Herrn Hugo Christoph in St. Petersburg.
Ferner durch die Austrittserklärungen des Herrn Direktors Dr. Albert Benecke, „ „ Privatdocenten Dr. F. Kar seh und „ „ Dr. Benno Wandolleck in Berlin; „ „ Landgerichtsraths Max Kossmann in Liegnitz.
Ihre Wohnung resp. Wohnort veränderten: in Berlin: Herr Prof. Dr. W. Dünitz, Steglitz b. Berlin, Lindenstr. 27. „ Architekt E. Reehten, N. 58, Eberswalderstr. 22. „ Eisenb.-Betr.-Sekretär H. Stichel, W. 30, Grunewaldstr. 11<S. „ Oberlehrer Dr. phil. 0. Stoeckenius, Charlottenburg, Kaiser
Friedrichstr. 93. „ F. Thurau, N. 2'S, Bernauerstr. 47c.
Vereins- Amjelefjenheiten.
Ausserhalb:
Herr Dr. med. F. Drake, prakt. Arzt, Cördoba, Argentinien, Galle
Libertad. „ Herr Martin Holtz, Naturalist, pr. Adr. Deutsches Consulat
Mersina, Villajet Adana, Kleinasien. „ Herr Johannes Kandelhart, Landmesser u. Cultur-Ingenieur
in Cottbus, Weststr. 9,
Vereins-Angelegenheiten II.
Seit Heransgabe des ersten Heftes 1895 haben wesentliche Ver- änderungen im Vorstände unseres Vereines stattgefunden.
Nachdem Herr Dr. Karsch, weicher seit 1SS() die Rcdaction unserer Zeitsclirift leitete, von diesem Amte zurückgetreten ist, hat der Vorsitzende die Redaction übernommen.
Herr Hache, unser langjähriger Rechnungsführer, sah sich wegen Ueberhäufung mit anderweitigen Ehrenämtern veranlasst, seine Stellung niederzulegen. An seine Stelle wurde Herr Heinr. Riffarth gewählt.
Der in der Generalversammlung vom 2(8?^ Februar 1895 ge- wählte Vorstand setzt sich nun folgendermassen zusammen : Vorsitzender .... Flerr Dönitz, Prof.
Steglitz b. Berlin, Lindenstr. 27. Stellvertreter desselben. „ Ziegler, Kammergerichtsrath.
Berlin SW., Yorkstr. 77. Schriftführer .... „ Stichel H., Eisenbahn-Betr.-Secret.
Berlin W. 57, Grunewaldstr. 118. Rechnungsführer. . . „ Riffarth Heinr., Kunst-Anst.-Bes.
Berlin W. 35, Steglitzerstr. 45/4.G. Bibliothekar .... „ Dönitz.
l „ Thiele H., Xylograph.
„ . ., ) Berlin W., Steglitzerstr. 7.
Beisitzer ( o i u i- *
j „ Hache B., Ivautmann.
f Berlin W. 8, Charlottenstr. 37 38.
In die Redactions-Commission wurden gewählt:
Herr Thieme, Prof., Berlin N. 37, Weissenburgerstr. 70.
„ Bartels, Gerichts-Assessor, Berlin W., Kurfürstenstr. 45, H.
Die Comniission zur Ernennung von Ehrenmitgliedern besteht
aus den Herren: Ziegler, Thieme, Hache, Thiele und dem
Vorsitzenden.
Aufgenommen wurden:
Herr Harassowitz Otto, Buchhändler. Leipzig.
„ T es eil C, IJthograph. Braunschweig, Landstr. 12.
„ Schöbl Jos., Dr. med., Prof., Direktor d. K. K. Böhmischen
Augenklinik. Prag, Gerstengasse 10.
„ Ney jun. Felix, Fabrikant. Aachen, Hubertusstr. 51.
„ Roderburg Fritz, Dr. Louvain, Rue Marie Therose 34.
„ Hilger Const., Dr., Gustos am Grossherzogl. Naturalien-
Cabiiiet, Karlsruhe.
„ Kummer, General-Director. Dresden A, Waisenhausstr. 22.
Vereins- Angelegenheiten II.
Herr Jansen 0. E., London W. C, Great Russell-Str. 44. „ F'i edler Carl, Dr. med., prakt. Arzt. Suhl in Thüringen. „ Honig D.. Rittmeister u. Escadron-Chef im 10. Dragoner-
Rgt. Allenstein 0. Pr. „ Ro bau seh A., K. K. Güterkassier. Bregenz am Bodensee,
Voralberg. „ Krön berger, Dr. med., Gemeinde-Arzt. Schörfling, Ober- Oesterreich.
Ihren Austritt erklärten: Herr Schmidt R., Stadt-Gärtner. Berlin. „ Rübsaamen, Ew. H., Lehrer. Berlin. „ Wähle W., Maler. Berlin.
„ Hartmann T., Oekonom. Unterach, Ober-Oesterreich. „ Geilenkeuser W., Hauptlehrer. Elberfeld. „ Sensper G., Fabrikbesitzer. Altona. „ Mo 11 weide Carl. Zerbst. „ Fürbringer, Dr. med., Prof. Jena.
Wohnungs Veränderungen: in Berlin: Herr Wadzeck, Friedenau b. Berlin, Rheinstr. 21, III.
Ausserhalb:
Herr Georg Seh med es, Regierungs- und Baurath. Stendal.
Durch den Tod
verlor der Verein sein langjähriges Mitglied Herrn Johann v. Fri-
valdszky, Kgl. Rath u. Dirigirender Gustos am Xational-Mnseum
in Budapest.
Wegen rückständiger Beiträge wurden aus der Mitgliederliste gestrichen: Herr Neumagen B., Banquier. New-York. „ Selvig Frans Oscar. Göteborg, „ Oyarzim Aureliano, Dr. med. Santiago de Chile. Als Abonnent auf die Zeitschrift trat dem Vereine bei der Naturwissenschaftliche Verein in Dortmund (W, Mollen kam p), und Schriftentausch wurde vereinbart mit „Fauna", Verein Luxemburger Naturfreunde (Schriftführer: Math. Kraus) Luxemburg.
Die Zeitschrift erscheint von jetzt ab in zwanglosen Heften. Ein 4. Heft für das Jahr 1894 hat bisher noch nicht verausgabt werden können.
Steglitz b. Berlin,
22. C. 1895. Prof, Dr. W. Dönitz.
Vereins-Angelegenheiten IIL
Seit der Herausgabe des 2. Heftes 1895 verlor der Verein durch den Tod sein Ehrenmitglied Herrn Ad. Streckfuss.
In den Verein wurden aufgenommen die Herren : Ferd. Schopbach, Grossherzogl. Geonieter I.Klasse in Butzbach. J. P. Schmalz in Joinville, Brasilien;
als lebenslängliches Mitglied Herr W. von Rothschild, Tring Harts, P]ngland, Zoolog. Mus.;
als Abonnent: Leipziger Universitätsbibliothek ;
seinen Austritt erklärte Herr Aug. Böttcher, Brüderstr. 30.
Ihre Wohnung veränderton folgende Herren: Martin Holtz, Böckhstr. 2. Jul. Moser, Prem. -Lieutenant, Yorkstr. Dr. A. Müller, Linnaea, Novalisstr. IG. G. Schröder, Techn. Inspector an der Königl. Landesvermessung,
Schöneberg, Erdinannstr. 11. Alb. Schulz, Charlottenburg, Englischestr. 22. Prof. A. Hetschko, Teschen, Oesterr.-Schlesien. Dr. 0. Krancher, Leipzig, Lindenstr. 2. Dr. Alphon se Pictet, Genf, Proni. Pise, 3. Frdr. A. Wachtl, K. K. Forstmeister, Mariabrunn bei Wien, Post
Weidlingen. Tb. Seebold, Paris 5 Square du Roule. Reehten, Architekt, Pankow, Berlinerstr. 124.
Herr Baron von der Osten Sacken hat die Druckkosten seiner Arbeiten selber getragen, wofür wir ihm um so dankbarer sind, als die Herausgabe des im August dieses Jahres erst erschienenen 4. Heftes 1894 dem Vereine bedeutende Geldopfer auferlegte, welche aus den Ersparnissen früherer Zeiten gedeckt werden mussten.
Sitzungsberichte des Entomologischen Vereins in Berlin für das Jahr 1894.
Redigirt von Prof. Dr. W. Dönitz.
Sitzung vom 4. Januar.
Herr P^r u h s t orfer zeigt ein Paar Lucan id en aus Java, Proso- pocoelus JRosenhergi van Vollenhov, Sie sind benierkenswerth wegen ihrer Gold -Bronzefarbe und die beim cf nach oben stehenden Mandibeln (Geweih). Diese sehr seltene Art, deren Q. bisher unbekannt war, lebt 5000' über dem Meeresspiegel. (Zeitschrift d. deutsch, ent. Ges. 1893.)
Gelegentlich einer Besprechung über die Ijebensweise der ^ylina lambda, var. somniculosa, deren Raupe bei Berlin gewöhnlich auf Sedum palustre gesucht wird, bemerkt Herr Thurau, dass er sie häufig auch auf Birke gefunden und damit gezogen habe. Auch bei Treptow sei 1 Exemplar gefunden worden, wo kein Sedum wächst.
Gleichzeitig macht Herr Thurau darauf aufmerksam, dass bei Buch hör st, dem bekannten Fundorte der Soinniculosa, auch Rliy- paria melanaria auf Va c c i n i u m u 1 i g i n o s n m, und Acidalia corri- valaria sowie Tliolomiges turfosalis vorkommen.
Herr Günther zeigt einige von ihm in der Dobrudseha ge- sammelte Insecten und Insectenuester, darunter die bronzefarbene, flügel- lose Heuschrecke Andrastes Serbiens.
Sitzung vom 11. Januar.
Herr Fruhstorfer zeigt den cf von Charaxes Staudingeri, der von W. von Rothschild in der Iris 1893, S. 349 beschrieben wurde. Der Falter, welcher dem Char. Durnfordi ähnelt, ist benierkenswerth durch die eigenthümliche Farbe und dass nur 1 Analanhang deutlich sichtbar ist. Herr Fr. fand nur 2 Stück dieser Art an der Südküste der Insel Java in der Nähe des Strandes. Das Q ist noch unbekannt.
Herr Thurau zeigt einige Stücke von Parnassius Apollo von der Mosel. Das Vorkommen ist dort auf einen kleinen Bezirk beschränkt
A
(2) Sitzungsberichte des Berliner Entomologischen Vereins
und wurde schon von Keinem ann erwähnt. Die Falter sind klein und intensiv weiss. Die vorliegenden Stücke zeichnen sich dadurch aus, dass die Ocellen der Hinterflügel mehr oder weniger, zum Theil sehr auffallend nierenförmig eingezogen sind.
Herr Thiele hat ähnliche Ocellen auch schon bei anderen Par- n assiern beobachtet.
Sitzung vom 18. Januar. Herr Frühst orfer zeigt Aganopis orhicularis rf und Q. Die Art ist bemerkenswerth durch den weitgehenden Dimorphismus beider Geschlechter. Gemeinsam ist beiden eine schwarze Punktreihe auf dem Hinterleibe; sonst sind sie kaum als eine Art zu erkennen. Sehr eigen- thümlich ist ein schwarzer, pelziger Belag am Vorderrande der Vorder- flügel des c/.
Sitzung vom 25. Januar
Herr Schmedes zeigt eine Reihe Catocala lupina aus dem öster- reichischen Küstenlande aus der St reckfu ss 'sehen Sammlung. Wäh- rend bei den typischen Exemplaren die Mittelbinde in Zelle 2 der Hinterflügel in rechtem Winkel scharf umgebogen ist, finden sich in der vorliegenden Reihe mehrere Stucke, bei welchen dieser Winkel weniger scharf gebrochen, ein Exemplar, bei welchem der Winkel ganz fehlt, die Binde vielmehr gleichmässig bis zum Innenrande rund geschwungen erscheint. Andererseits liegt ein Stück vor, dessen Binde in Zelle 2 einen spitzen Winkel von etwa 45 Grad zeigt.
Diese Abweichungen sind besonders darum interessant, weil die Form der Mittelbinden in den Zellen 2 und 5 für die Bestimmung der Arten der Galtung CatocalcL als sicherstes Kennzeichen angesehen wird. Aehnliche Abweichungen zeigt ein Paar Cat. hymenaea aus derselben Sammlung; bei dem 9 fehlt ganz der typische Winkel in Zelle 2.
Es möchte sich empfehlen, bei anderen häufiger vorkommenden Catocala- A.Tian zu prüfen, ob die Unterscheidungs-.Vlerkniale an der Binde — z. B. die rechtwinklige Absetzung der Binde in Zelle 5 bei Cat. nupta gegenüber der gleichmässig geschwungenen Binde bei Cat. elocata constaut ist, oder ob auch hier Uebergänge vorkommen.
Herr Fruhstorfer zeigt 3 Stücke von Phyllodes Verliuelli aus Java, eine der Catocala verwandte Gattung. Bemerkenswerth ist die Beobachtung, dass diese Thiere im sonnigen und trockenen Osten der Insel heller, im Westen, wo Feuchtigkeit und Nebel herrschen, dunkler sind.
Sitzung vom 1. Februar. Herr Fruhstorfer zeigt Papilio karna Feld, aus Westjava. Dieser Falter fliegt auf Höhen zwischen 400U' und 6000' und ist ent-
für das Jahr 1894. (3)
schieden eine gute Art und nicht, wie Felder annahm, eine Varietät des Arjuna Horsf., weil karna auch in Borneo vorkommt, wo Arjuna fehlt. Die Art ist sehr selten; sie findet sich an nassen Stellen der Bachufer.
Herr Kricheldorff legt 3 auffallende Schmetterlingsab- errationen aus der Umgegend Berlins vor:
1. Papilio Machaon mit auffallend starker, schwarzer Zeich- nung. Die blauen Flecke am Rande der Hinterflügel fehlen fast ganz, und das Analauge zeigt kaum noch eine Spur von rother Färbung.
2. Einen Falter, weicher wahrscheinlich ein Hybride von Dei- lephila euphorbiae und cfalii ist. vielleicht Pliileuphorbiae Miitzel. Die Hinterflügel sind die von Euphorbiae, während die Vorderflügel nach Form der Binde mehr der Galii ähnlich sind.
3. Eine Lycaena, Q. Die Art ist kaum zu bestimmen; wahr- scheinlich ist sie Argus oder Aegon, vom Typus dieser Arten aber dadurch unterschieden, dass auf der Unterseite der Hinterflügel vor der rothen. hier viel breiteren Binde sich eine breite schwarze Binde befindet, welche nur durch die hellen Rippen durchbrochen wird, und dass in der Mittelzelle der Vorderflügel ein tiefschwarzer Strich steht. Das Thier sieht ganz fremdartig aus.
Herr Stichel legt vor: Opsiphanes tamarindi cf Feld, und O. bogotanus cf Dist. aus Columbien. Dr. Staudinger bildet in seinem Exoten -Werk Tamarindi Q. mit röthlichen Hinterflügeln ab. Da nun Q. Q dieser Gattung in der Regel helleren Farbenton in den Hin- terflügeln aufweisen, so seien ihm in Hinblick auf eine frühere Besprechung dieser Art Zweifel darüber entstanden, ob BogotamiS nicht doch eine Variante Form, zwar nicht von Quiteria Gram , sondern von Tama- rindi Feld. (h1. Crameri Feld, mit gelber statt weisser Binde) sei. Ein jüngst erhaltenes cf dieser Art bestätigt jedoch diese Vermuthung nicht. Auch dieses hat rostroth angeflogene Hinterflügel mit deutlich markirter Randbinde, die Form der Vorderflügel ist gedrungener, die Spitze mehr abgerundet und der grosse Augenfleck auf der Unterseite der Hinter- flügel, der bei Bogotanus fast kreisrund ist, hat eine ovale, schwach nierenförmige Gestalt, gleicht also mehr demjenigen der Quiteria. Alle drei Arten ahnein sich, und liegt die Annahme eines Ueberganges {Quiteria Stamm, Tamarindi Uebergang, Bogotanus Abart) sehr nahe.
Sitzung vom 8. Februar- Herr Stichel zeigt eine Reihe Panacea prola Doubl. Hew, cf, einige Pan. procilla cf, sowie ein Prola Q. vor und erläutert deren Unterschiede und Abweichungen, die namentlich die Färbung der Flügel- spitze und die Zeichnung der Hinterflügel betreßten.
(4) Sitzungsberichte des Berliner- Entomologischen Vereins
Sitzung vom 2 2. Februar.
Herr Ziegler zeigte, um zum Sammeln von Mikrolepidopteren an- zuregen, die Crambus-Arten alienellus Zk. von der Hundekehle im Grunewald, heringiellus Hs. aus der Umgegend von Coeslin, conchellus Schiff, aus Sulden in Süd-Tirol, pinelhis L. und ynyellus Hb. aus dem Grunewald, speculalis Hb aus dem Innthal bei Landeck, catroptellus Zk., die er mit Heinemann für eine eigene Art hält, und radiellus Hb. von den Alpen Süd-Tirols und machte auf die Unterschiede zwischen einzelnen vorgezeigten Arten aufmerksam. Ferner zeigte derselbe von Pempelia semirubella Sc. verschiedene abweichende Stücke, auch die Varietät sanguinella Hb. vor. Unter den mitgebrachten Grambus- Arten befand sich auch eine dem Cr. alienellus ähnliche Art, deren Name Herrn Z. bisher unbekannt war und welche er auf einer Moor- wiese bei Vulpera im Unter-Engadin erbeutet hatte.
Herr Stichel bemerkt zu einem Aufsatz in No. 28 der Guben er Zeitschrift; „Das Insecten leben Brasiliens," Studie von A. v. Sommerfeld, dass sich Verf. offenbar im Irrthum befinde, wenn er unseren Distelfalter in der Umgebung von Victoria angetroffen zu haben glaubt. Vanessa cardui ist zwar ein Weltbürger, aber gerade im neotropischen Gebiet fehlt er. Es liegt vermuthlich eine Verwechselung mit Py rameis carye Hb. vor.
Derselbe zeigt ein Beispiel von auffallendem Albinismns bei Pseudo- sphinoc tettno Q aus Columbien. Die Vorderflügel sind fa.st weiss, nur mit einem schwärzlichen Vorderrandfleck und einem solchen am SchUiss der Mittelzelle. Auf einem Theil der Vorderflügel, namentlich im Wnrzel- feld und am Aussenrand, lagert zerstreut eine sehr schwache schwärz- liche Bestäubung in vereinzelten Schüppchen. Vor dem Saum bleibt ein Theil völlig weiss. Der Innenwinkel der Hinterflügel entbehrt der Binden auf der Ober- und Unterseite.
Herr Thurau zeigt vom Genus Cidaria die Arten sociata, tri- Stata, luct%iata und bilineata in verschiedenen Formen und Ab- weichungen.
1. 6 Stück Cid. sociata., worunter besonders 2 von der Grundform sehr abweichende Stücke sich auszeichnen. Der Grundton aller Flügel ist ein helles Grau, beiderseits schwarzbi'aun verlaufend, nur die weisse Wellenlinie und die das Wurzelfeld abschliessende weisse Binde darin deutlich. Das dunkle Mittelband am Innenrande nur durch einen kleinen Fleck angedeutet. Der schwarze Mittelpunkt in der hellgrauen Grund- farbe deutlich hervortretend. — Diese Exemplare waren mit noch einem gleichen Stück das Resultat einer Zucht der 2. Generation, deren Rau- pen und Puppen, aus dem Ei gezogen, im Halbdunkel gehalten waren.
2. Cid. tristata, 4 Exemplare, 1 Stück mit sehr schmalem, durch-
für das Jahr 1894. (5)
brochenem Mittelfelde, das daran stossende weisse Band saumwärts strahlenförmig in das schwarze Saumfeld verlaufend. Gefangen am 8. 6. 79 am Nonnendamm.
3, 3 Exemplare von Cid, luctitata, worunter 1 Stück besonders durch tiefschwarze Färbung und dadurch sich auszeichnet, dass der weisse Doppelstreifen durch eine schwarze Linie scharf getrennt wird und der Vorsprung in Zelle 4 ein aussergewöhnlich spitzer ist. Ge- fangen 1893 bei Berlin.
4. Cid. bilineata in 14 sehr abweichenden Exemplaren mit hell- gelber Grundfarbe, das Mittelfeld beiderseits bald mehr bald weniger braun angelegt. Bei einem Stück zieht diese braune Färbung auf dem Mittelfeld bis in die Nähe des Saumes, wodurch die weisse Einfassungs- linie verdeckt wird. — Ferner 1 Exemplar in orangegelber Färbung (v. testaceolata).
Sitzung vom 1. März.
Herr Stichel zeigt im Anschluss an seine Bemerkung in der letzten Sitzung Pyrameis caryeWo. aus Columbien und Pyranieis cardui verschiedener Herkunft, Der Hauptunterschied beider liegt in dem verschiedenen Flügelschnitt, sowie darin, dass die kleinere Carye hinter der Mittelzelle der Vorderflügel nur einen helleren Fleck im Tone der Grundfarbe zeigt, da wo Cardui einen rein weissen, binden artigen Vorderrandfleck aufweist.
Herr T hie me bemerkt hierzu, dsiss Carye, trotz seiner tropischen Herkunft, nur im kälteren Lande, d. h. oberhalb der Baumgrenze ge- fangen wird.
Herr Fruhstorfer hat dieselbe Beobachtung in Betreff der Flug- zone von Cardui auf Java gemacht. Er fing das Thier nur in Höhen von 5000' in einer Gegend, deren Flora völlig deutschen Character trägt, auf Kohl- und sonstigen Gemüsefeldern, und vermuthet, dass der Schmetterling eingeschleppt sei.
Hieran schliesst sich eine Besprechung über das Verschleppen ver- schiedener Scbmetterlingsarten. Herr Thieme erwähnt Pyrameis virginiensis Drury auf den canarischen Inseln, wo der Falter vor etwa 10 Jahren zum ersten Male') gefangen wurde. Herr Dönitz macht
i) Rebel und Rogenhofer sagen darüber folgendes in den Annalen des k. k. naturhistorischen Hofmuseums, 1894, S. 34:
Virginiensis ist zweifellos derzeit auf den Canaren endemisch ; ein Ex- port aus der amerikanischen Heimath nach den Canaren kann nicht erst in neuester Zeit (wie bei Dan. Plexippus L.) stattgefunden haben, da nach Borg bereits vor 100 Jahren die Art auf Teneriffa anzutretten war Ihr sporadisches Auftreten in England hat bisher daselbst zu keiner dauernden Ansiedelung geführt. (Anm. d. Eed.)
(6) Sitzungsberichte des Berliner Entomologischen Vereins
auf Danais erippus Cram. {plexippus L.) aufmerksam, welcher erst kürzlich bei der Anwesenheit des Grossfürsten Michailow auf Teneriffa von Alpheraki beobachtet wurde. Vor 1887 scheint er dort nicht vor- gekommen zu sein. Derselbe Falter soll sich, wie Herr Fruhstorfer erwähnt, auch bei Le Ha vre gezeigt haben,
Herr Thiele legt mehrere cf und Q von Oolias Eogene und Regia vor, und zugleich mit diesen ein Q, welches inmitten beider Arten einen Platz finden dürfte; sämmtliche Exemplare stammen aus Turkestan.
Die Grundfarbe der Q. von Eogene ist meist eine gelbe mit einem Stich ins röthliche, die Flecke der Aussenränder auf Vorder- und Hin- terflügeln deutlich vorhanden, sodass selbe oft die Grundfarbe verdriingen und oft das Mittel- und Wurzelfeld der Hinterflügel dunkel erscheinen lassen. Der Mitteimond der Vorderflügel immer schmal in schräger Stellung nach aussen.
Das in Rede stehende Q fällt schon durch seine Grösse, welche der eines mittelgrossen Regia Q. gleichkommt, auf. Die Grundfarbe, obschon weniger feurig als bei Regia Q, ist die eines lebhaft gefärbten Eogene cf. Die dunkeln Aussenränder sind breit und zeigen nur kleine gelbe Flecke auf den Vorderflügeln, während solche am Vorderrand der Hinterflügel genau wie bei Regia Q. vollständig fehlen. Aeusserst characteristisch ist aber der sogen. Mittelmond der Vorderflügel ; dieser hat genau wie bei Regia Q. Blockform und steht ebenso wie bei gen. Q. in entgegengesetzter Richtung als wie bei Eogene 5 . Kopf, Fühler u. s. w, zeigen keine weiteren Unterschiede von denen der Stammform. Die Unterseite neigt der Färbung nach mehr zu Regia, der Zeichnung nach zu Eogene Q.. Die blaugrüne Bestäubung der Adern der typischen Eogene Q. ist wiederum vorhanden. Da nun beide x\rten an gleichem Orte und zu gleicher Zeit fliegen, so vermuthet Herr Thiele, dass möglicherweise eine Copulation von Eogene und Regia stattfand, und besprochenes Exemplar das Produkt einer solcher sei.
Herr Fruhstorfer legte eine Lokalform von Ornithoptera Priamus aus Neu-Pommern vor, die Bornemanni genannt werden soll, und sich von JPriamus durch den dunkel bestäubten Basaltheil der Hinterflügel-Oberseite und das Fehlen der gelben Flecke auf diesen zunächst unterscheidet. Auf der Unterseite der Vorderflügel ist der grüne Fleck in der Zelle bedeutend grösser als bei Priamus Q, der bei diesem schwarze Analtheil der Hinterflugel zeigt bei Bonemanni Pag. eine orangegelbe Färbung.
Sitzung vom 15. März. Herr Dönitz zeigt eine Reihe von Argynnis Adippe aus Krain, Turkestan und Japan in typischen Formen und den Varietäten
für das Jahr 1894. (7)
Cleodoxa, Chlorodippe und Chrysodippe. Von Japan fallen 2 Stücke von ausserordentlicher Grösse und mit sehr breiten, tiefschwarzen Flecken vor dem Rande auf; bei dem einen ist ausserdem die Grundfarbe mela- notisch verdüstert. Im Allgemeinen nehmen in Asien die Argynnis- Arten au Grösse bedeutend zu, doch kommen in Japan daneben auch viel kleinere Stücke vor, welche sich mehr dem Typus Adippe nähern.
Herr Streckfuss zeigt Gehäuse der Raupe von Epichnopteryx helix Sieb und erwähnt dabei, dass er solche vielfach, aber leer bei Bozen und VVippach gefunden habe, dass es ihm aber doch nach längeren Bemühungen gelungen sei, die auf der Unterseite der Blätter sitzenden Raupen aufzufinden. Seine bisherigen Zuchtversuche haben nie das nach v. Siebold geflügelte </, sondern nur die fast wurm- förmigen Q. ergeben.
Herr Stadelmann hält einen Vortrag über die äusseren Theile des Kopfes und des Thorax der Insecten und erläutert die Beschrei- bungen durch Handzeichnungen an der Wandtafel.
Berr Thiele zeigt ein Colias Mornanovi 2, dessen linker Hinter- flügel wesentlich kleiner als der normale rechte ist und dem eines o von Col. Paniiri ähnelt.
Herr Früh stör fer zeigt Papilio Forbesi Smith aus Sumatra, nach dessen Entdecker, dem Reisenden Forbes benannt und zur Memnon-Gmppe gehörig; ferner Lampides (Lycaena) haeticus cf und Q aus Java, welche fast noch einmal so gross sind wie süd- europäische Thiere und sich von diesen durch starken blauen Seiden- schimmer der Oberseite, namentlich beim Q auszeichnen.
Sitzung vom 22. März. Herr Fruhstorfer zeigt Lmas venilia cf., Prioneris Autothisbe Q, Delias egialea cf und Prothoe Francki cf und Q. aus Java. Letzte Art ist sehr selten, fliegt im dunklen Walde und ist nur durch Ködern zu erlangen.
Sitzung vom 29. März.
Herr Dönitz legt eine Anzahl Melitaea sibina Alph. vor und spricht die Ueberzeugung aus, dass sie eine Varietät von Phoebe sei; leider fehle es ihm an einem genügend grossen Materiale vom Typus und seinen anderen Varietäten, um seine Ansicht beweisen zu können.
Herr Streckfuss und Herr Düberg sagen zu, welches zur nächsten Sitzung mitzubringen.
Herr Fruhstorfer zeigt 1 cf des seltenen Papilio paradoxa aus Java, sowie 1 cf von Euploea Midamus und giebt seiner Meinung Ausdruck, dass der grossen Aehnlichkeit beider Thiere halber eine
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Schtitzfärbung des Papilio vorliege, trotzdem dieser in Höhen von 4000' fliegt, Midamus hingegen die Küsten bevorzngt.
Sitzung vom 5. April.
Herr Streckfuss bespricht an der Hand des von den Herreu Thiele, Düberg und ihm selber mitgebrachten Materials die Tnter- sehiede zwischen Melitaea Phoehe und ihren Varietäten occitanica und aetherea einerseits, und Melitaea sihina andererseits und kommt zu dem Schluss, dass die von Herrn Dönitz in der letzten Sitzung aus- gesprochene Ansicht, Sihina sei nur eine Lokalform von Phoebe, zutreflfend und richtig ist.
Herr Dönitz fügt noch hinzu, dass Alpheraki von vorn herein seine Sihina als Var. von Phoehe angesehen hatte. Den Namen gab er ihr nach dem Dorfe Sibo bei Kuldja. Gr. Grshimailo fing im Alai-Gebirge die Varietät Sibina bis zur Höhe von etwa 7000', dar- über hinaus Uebergange zum Typus. Das Eine der aus Margelan vorliegenden Stücke mit sehr schwarzem Aussenrande scheine mit But- lers Scotosia von Japan übereinzustimmen, die auch am Amur und in Korea vorkomme, nach den Beobachtungen von Graeserund Fixsen.
Die Herren Düberg und Streckfuss zeigen eine Anzahl Stücke von Lasiocampa tremidifoliaüh., suherifolia Dup. und ilicifolia L. vor.
Sitzung vom 12. April.
Herr Dönitz zeigt Raupen von Sepialus silvinus, die er im ver- gangenen Herbst aus dem Ei gezogen und mit Moorrüben ernährt und überwintert hat.
Herr Fruhstorfer legt ein Pärchen der von ihm auf Java ent- deckten und neu beschriebenen Delias Dorylaea Feld. var. altivaga vor. Diese Art fliegt, entgegen der Gewohnheit der Sippe, sehr schnell und hoch, und ist sehr schwer zu fangen.
Derselbe theilt aus der Zeitschrift „Der zoologische Garten" mit, dass es gelungen sei, einen G ol iath - Käfer lebend nach London zu bringen, wo er im zoologischen Garten hauptsächlich mit Melonen er- nährt wird.
Herr Thiele legt einen ausserordentlich interessanten Zwitter von Argynnis Paphia vor, dessen rechte weibliche Seite den Charakter der Abart Valesina trägt. Das Thier ist in der Mitte streng getheilt, so dass sogar die männliche Seite den Afterbüschel und gelbe Behaarung, die weibliche eine grüne Behaarung erkennen lässt. Auch die Fühler haben verschiedene Färbung. Das merkwürdige Geschöpf ist im Grune- wald bei Berlin gefangen worden.
Derselbe bemerkt, dass das Auffinden einiger Falter, wie Nato-
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donta chaonia und Selenia tetranularia in dieser frülien Jahreszeit eine sehr frühzeitige Entfaltung des Insectenlebens erwarten lässt.
Sitzung vom 19. April.
Herr Fr uhs torfer zeigt PapillO Hageni Rogenh. cf ans Su- matra. Der Schmetterling ist ein Gebirgsthier und gehört zu den grössten Seltenheiten. Wegen seines weissen Halskragens erinnert er an Pap. Sycorax, dessen Q kürzlich vorgelegt wurde.
Herr T hur au zeigt eine von ihm gezogene Callhnorplia domi- mda, bei der die sonst weissen Flecke sämmtüch gelb sind. Eine solche Varietät aus Kleinasien ist von Staudinger Bithynica be- nannt worden. Die Raupe des vorliegenden Stückes stammt aus dem Finkenkrug bei Berlin.
Derselbe legt einige Stücke von Amphidasi/S hetidarius und ab. Douhledayarius nebst 2 sehr schönen Uebergangsformen vor, Re- sultate einer Züchtung aus Raupen, die aus der Rheingegend stammten.
Herr Stichel bemerkt dazu, dass nach einer Veröffentlichung in der Zeitschrift Iris ein befruchtetes Q. der Ab. TJoxdjledayarlus vor 2 Jahren in Dresden gefunden wurde, und dass die davon gewonnenen Eier typische ßetldarius und ganz schwarze Stücke der Abart ergeben haben, ohne Uebergänge, die bisher auch nur aus Schottland bekannt sind.
Herr Runge legt eine von ihm gezogene Arctia villica vor, an deren linkem Auge die Puppenhülle eines schmarotzenden In- sects, vermuthlich einer l^inea, bemerkbar ist. Diese war 8 Tage nach dem Spannen des Falters bemerkt worden, was zu beweisen scheint, dass die Entwickelung des Parasiten in dem lebenden Insect begonnen, aber die letzte Metamorphose der Puppe zum Schmetterling nicht be- einträchtigt hat,
Sitzung vom 2 6. April.
Unter den eingegangenen Schriften befindet sich eine amerikanische Arbeit von A. S. Packard, A study of the transformations and ana- tomy of Lagoa crispata^ aus der Herr Dönitz als besonders be- achtenswerth mitthcilt, dass die Raupe dieser Bombycide 5 Paar Bauch- füsse hat.
Sitzung vom 23. .Mai.
Herr Stichel zeigt die seltenen Agrias amydofl und aedon, so- wie Pycina tamha aus Columbien und knüpft hieran einige Be- merkungen über Fang, Lebensweise und Vorkommen der Agrias-. \\iei\.
Sitzung vom 6. September. Herr Fruhstorfer zeigt Ornithoptera Victoriae Q von Neu- Irland. Diese auf den Salo mo n s-In se 1 n heimische Art gehört zu
(10) Sitzungsberichte des Berliner Entomologischen Vereins
den grössten Seltenheiten, namentlich die cf- Bisher sollen nur 5 der- selben in europäischen Sammlungen vorhanden sein. Wegen der be- deutenden Flughöhe des Thieres iiann man seiner nur durch Schrot- schüsse habhaft werden.
Herr von Grabczewski lässt 2 Tafeln Photographien der Entwickelungsstadien von Lasiocampa (Dendrolimus) fasciatella var. excellens ßutl. herumgehen, von denen namentlich die eine, mittelst eines neuen Lichtdruckverfahrens hergestellte und durch Steindruck ver- vielfältigte sehr gut gelungen ist. Der Vortragende empfiehlt das Ver- fahren zur Herstellung guter Abbildungen zu entomologischen Werken und wünscht, dass der Verein Anregung dazu gebe.
Bei einer Besprechung dieser Angelegenheit werden die grossen technischen Schwierigkeiten bei der Herstellung solcher Tafeln und be- sonders die immer noch viel zu erheblichen Kosten derselben hervor- gehoben.
Herr Dönitz zeigt eine Anzahl präparirter Kaupen, welche frisch, also nicht ausgeblasen, in verflüssigte Gelatine gethan und einzeln in Glasröhren aufbewahrt waren. Die Gelatine ist nach dem Erkalten wieder erstarrt, die Glasröhren sind an beiden Seiten zugeschmolzen. So sind die Raupen, welche grössteutheils die Farbe gut bewahrt haben, von allen Seiten der Untersuchung zugänglich und nicht so leicht dem Verderben ausgesetzt wie ausgeblasene Stücke, vor denen sie noch den Vorzug haben, dass ihre Gestalt nicht entstellt ist.
Sitzung vom 13. September.
Herr Stichel zeigt je ein Pärchen Catauephete Pieretti Dbl. Hew. und Tithorea Bonplandi Guer., interessant einerseits durch den Ge- schlochtsdimorphismus der ersten Art, andererseits wegen auf- fallender Aehnlichkeit des sehr seltenen Q. dieser mit der Tithorea. Beide Arten sind von der Tierra templada, etwa 6000' hoch, (oberhalb Bogota) in Columbien.
Herr Thieme zeigt ein Pärchen Syniphaedra dirtaea F. und der wenig bekannten Symph. perdix Butl. von Nias und bespricht die Eigenartigkeit der Schmetterlingsfauna dieser Insel.
Sitzung vom 20. September. Herr Dönitz macht auf eine in der Iris erschienene Arbeit von Auri villi US über die Las ioca m p ide n aufmerksam, welche hier in zahlreiche Gattungen zerlegt werden. Bei der Aufstellung dieses Systemes wurden auch die Raupen berücksichtigt. Für die Brauchbarkeit dieser neuen Eintheilung spricht der Umstand, dass eine Aurivillius unbe- kannte Raupe vorzüglich in den von ihm aufgestellten Rahmen hinein-
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passt Es ist die Rnupe von Lasiocainpa fasciateUa, welche der Vortragende durch die Güte des Herrn v. Grabczewski Gelegenheit hatte, lebend zu untersuchen. Sie passt zu der Raupe unserer Pini eben so gut wie die Falter beider Arten zu einander, die Aurivillius in dem Genus Dendrolimus vereinigt.
Herr Stichel zeigt ein Pärchen Hybride von Plati/samia Ce- cropla und Ceanothi im Vergleich mit den beiden Stammformen und erläutert die Unterschiede.
Herr Thieme lässt je ein Pärchen Limenitis aenionia Weym. und Pandita iniitans Butl., beide von Nias, circuliren, die durch grosse Aehnlichkeit auffällig und interessant sind.
Sitzung vom 4. 0 c t o b c r.
Herr Thiele zeigt Agrotis ripae und deren Raupe, von welcher er gleichzeitig mit dem Falter im September eine Anzahl im Sande bei Ahlbeck unter einer üppig wuchernden, distelähnlichen Pflanze ge- funden hat. Da sich die Futterpflanze hier nicht beschaffen lässt, hat er verschiedene Versuche zur Erhaltung der Raupen angestellt. Als Mordraupen haben sie rohes Fleisch angenommen, jedoch auf die Dauer ungern; schliesslich hat er in zerschnittenen Hohnenfrüchten, welche die Thiere willig und ohne Nachtheil annahmen, einen, wie es scheint ausreichenden Ersatz gefunden.
Herr Runge zeigt mehrere, zum Theil sehr schöne Aberrationen von Arctia Caja.
Herr Stichel zeigt einen abnorm gobildeten Papilio Podalirius und dessen Puppenhülse. An der Puppe ist, in Folge unvollkommener Abstreifung der Raupenhaut, eine Furche längs der linken Flügelscheide entstanden, die wohl die Ursache eines grossen halbkreisförmigen Aus- schnittes am Aussenrande des linken Vorderflügels und eines ovalen Loches oberhalb des Afterwinkels des linken Hinterflügels gewesen ist. Die Einbuchtung am V'^orderflügel verdrängt zwei Medianaäste aus ihrer normalen Lage, ist aber, wie der übrige Saum, befranzt.
Herr Holz zeigt eine Aberration von Nemeophila rtiSSlda cf , welcher die dunkle Saumbinde der Hinterflügel fehlt.
Sitzung vom 11. October.
Herr Günther zeigt biologische Präparate in Spiritus, die Entwickelung von Hydrophilus piceus und vom Nashornkäfer be- treff'end. Unter ersteren erregt ein Käfer mit verkrüppelten Flügel- decken besonderes Interesse, weil die Entwickelung durch äussere Ein- wirkung, und zwar dmch eine Pflanzenwurzel gestört worden ist.
Herr Thiele zeigt einige Schmetterlinge aus seiner diesjährigen
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Sammelausbente :
1. Arqynnis Aglaja ab. vom Gross -Glöckner : Vordcrflügel im Wurzel- und Aussenfeid und die ganzen Hinterflügel dunkler als sonst. Erbeutet von Herrn Riffarth.
2. Ärgynnis Niohe ab. von Berchtesgaden; Mittel- und Wurzel- feld der Vorderflügel stark dunkel; alle Flügel mit stark schwarzem Saum.
3. Parnassius Mnemosyne var. melaina Honr. Q. (Hartmanni Stdfs.) von Berchtesgaden: ausgeprägter dunkler Typus.
Herr Streckfuss bemerkt zu letzter Varietät, dass diese von ihm zuerst auf dem Pleckenpass in Kärnthen erbeutet und nach diesen Stücken von Honrat h als var. melaina beschrieben wurde. Erst einige Jahre später habe sie Hartmann bei Berchtesgaden aufgefunden und sei dieselbe hiernach von Standfuss var. Hartmanni benannt worden. Der Name Melaina habe die Priorität. Die cfcf seien zwar heller, aber immer noch als dunkle Lokalform zu erkennen. Das Thier fliegt in Höhen von etwa 4000'. In dieser Höhe kommt nur die Varie- tät vor; der tiefe Farbenton schwindet allmählich mit der Höhe, so dass sich ITebergänge bis zum Typus zeigen.
Herr Stichel legt eine Beilage zur Zeitschrift „Natur und Haus" vor, farbenprächtige, südamerikanische Schmetterlinge darstellend. Die Herstellung beruht auf einem neuentdeckten Verfahren mittelst farben- empfindlicher Platten. Die durch Druck vervielfältigten bunten Ab- bildungen zeigen zwar manche Mängel, sind aber im Grossen und Ganzen viel besser gelungen als diejenigen in den meisten gangbaren Schmetterlings werken.
Sitzung vom 18. Oetober.
Herr Streckfuss zeigt eine Reihe Parnassius Mnemosyne mit Uebergangsformen von der Stamniart zur var. melaina. Eine strenge Grenze zwischen beiden Formen lässt sich nicht ziehen, wenn man nur die dunkle Bestäubung beachtet, die auch nur bei den Q intensiv auf- tritt. Charakteristisch erscheint dagegen eine schwarze Fleckenbinde an der Mittelzelle der Hinterflügel, die zwar bei der Stammform, nament- lich beim Q. auch angedeutet ist, dort aber nie in dem Maasse auftritt wie bei der Varietät.
Derselbe zeigt eine kleine Harpyia bifida aus Wippach, deren Zugehörigkeit indessen nicht mit Sicherheit festzustellen ist. Es handelt sich jedenfalls um eine auf den Vorderflügeln binden lose Bifida oder Furcxda.
Herr Frühst orfer legt der Gesellschaft Charaxes Harmodius von Java vor, 1867 von Felder beschrieben und bisher nur in 1 Stück bekannt; und zum Vergleich die ähnlichen Char. lunaivara und
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Marmaoß von Nord-Indien; ferner eine neue, kürzlich von Röber als Fallax beschriebene Charaxes-Av\ von Java, die er selber anfänglich mit Athamas verwechselt hatte. Er bezeichnet es als einen besonders glücklichen Zufall, dass er auch ein Q der erstgenannten Art erbeutet hat. Herr Thiele zeigt mehrere hervorragend schöne Ornithoptera der Priamns-Grupiie : Pegasus Fe\d., Crösus Wa.l\ , Urvilliana Guer.., in männlichen und weiblichen Stücken, nnd bespricht deren Merkmale. Sämmtliche Vertreter dieser Gruppe, deren es 10—12 giebt, die auf NeuGuinea und den westlich und südlich davon gelegenen Inseln hei- misch sind, seien trotz ihrer grossen Farbenunterschiede nur Lokalfor- men der einzigen Stammart Priamus L. ; namentlich die Aehnlichkeit der Q. la.sse diese Ansicht berechtigt und zutreffend erscheinen.
Sitzung vom 25. October.
Herr Streckfuss zeigt eine Anzahl Emydia grammica und var. melanoptera in zahlreichen Uebergängen bis zur dunkelsten Form, an der selbst die Hinterflügel ganz schwarze Fransen aufweisen. Die Varietät fliegt in Krain in einer Höhe von 2500 — 3000', und zwar in helleren und dunkleren Formen, aber immer unterschieden von der tie- fer unten fliegenden Stammart. Eine strenge Grenze zwischen beiden Formen lässt sich, wie in ähnlichen Fällen auch hier nicht festsetzen.
Derselbe zeigt einige Emydia crihrum und var. Candida, interessant dadurch, dass diese Thiere, welche an denselben Stellen fliegen wie die vorige Art, nach der entgegengesetzten Richtung variiren, und dass hier die Uebergänge von der Stammform zur Varietät fehlen.
Herr Düberg erwähnt eines Schmetterlings, der vor Jahren mit der Sammlung des Herrn Schm i d t-Wi sm ar in seinen Besitz gekommen ist und den er auf Grund einer Abbildung von Herri ch -Sc häf f er für Paidia ohtusa hält, als deren Heimath man bisher nur Südeuropa und das Amurgebiet kannte. Das fragliche Stück ist von Schmidt in Mecklenburg als Puppe in einer oben zugesponnenen Rohrstoppel gefunden und für eine Muscerda Q gehalten worden, von der er sagt, dass sie in Farbe und Form beträchtlich abweiche (Uebersicht der in Mecklenburg beobachteten Lepidopteren, 1879, S. 55.).
Derselbe zeigt ferner einige seltene Parnassius- Arien: Evers- manni (f, Q. -, Felderi cf. Q ■, Szechenyi a\ 9 ; Orleans cf, 9 ; Mercurius cf, Q und Thibetanus cf, p ; ferner das flügellose Q des seltenen Bomhyx vandalicia Mill., von dem bis vor Jahresfrist nur die Raupen bekannt waren. Die (/ ähneln Bomhyx trifoUi.
Herr Fruhstorfer zeigt einige Nach tfal ter von Java: Ophio- des (Pseudophia) tirrhaea, viel grösser als südeuropäische Stücke, diesen aber sonst gleich; dann Pterocyclophora picthnargo Hampson,
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eine neue Bombycide; Crinodes Sommeri^ weit verbreitet') und Jontha umbrina Dbld., eine seltene und merkwürdige Eulenform. Zwei dieser Arten, Piciimargo und Umbrina, sind auf einer Tafel zu einer Arbeit des Herrn Sanitätsraths Pagenstecher in Wiesbaden, welche vom Vor- tragenden auch vorgelegt wird, abgebildet.
Sitzung vom 1. November.
Bei Vorlegung der eingegangenen Schriften erwähnt Herr Dönitz einer Arbeit von Gas pari, Wiesbaden, in den Jahrbüchern des Nassau- ischen Vereins etc., über die Zucht von Eulen aus den Eiern, nament- lich von Acronycta alni.
Hier anschliessend giebt Herr Streckfuss nützliche Winke über die Zucht von Acronycta alni und cuspis, insbesondere auch über die Eier der letzten Art. Diese sind ganz flach und in